Fußnote 24

Das Literatur Spaß machen kann, habe ich nach zweifelhaften und teils verzweifelten Schulerfahrungen (zum Glück rechtzeitig) gelernt. Das Literatur aber auch als Performance so anregend und erfahrungsstiftend sein kann, wie das Projekt Unendlicher Spaß (sic!) des Hebbel am Ufer in Berlin nach dem gleichnamigem Buch von David Foster Wallace, habe ich selten erlebt. Nun bin ich weder Experte für zeitgenössische Performance und/oder Literatur und will daher gar nicht erst versuchen, Inszenierung, Werk und das Erlebnis hier wiederzugeben (der Roman hat mehr als 1600 Seiten…).
Ganz besonders nett fand ich jedoch, dass ich bei dieser Gelegenheit Fußnote 24 kennenlernen konnte. Ich habe das Gefühl, Fußnoten sind heutzutage ein bischen aus der Mode gekommen. Offensichtlich stehen Exkurs, Vertiefung und Assoziation, die sich nicht direkt in den Textfluss einfügen und nach der Fußnote verlangen, heute unter starkem Druck und werden dem stringenten Stil geopfert – wer hat schon Zeit zum Lesen? Vielleicht werde ich ja beim nächsten Mal darüber anders nachdenken, nachdem ich nun weiß, dass auch eine Fußnote etwas zu sagen hat.

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